Dampfspektakel 2010 Teil 1: Überführungsfahrt und Vorbereitungen
Vom 02. bis zum 06.04.2010 fand zwischen Trier, Gerolstein und Koblenz das große Dampfspektakel zum Jubiläum "175 Jahre deutsche Eisenbahn" und "20 Jahre Plandampf" statt.
Bei dieser Großveranstaltung kamein gigantischer Fuhrpark von historischen Wagen und Lokomotiven zum Einsatz. Allein in Gerolstein waren während der Veranstaltung 7 Dampfloks, 6 Dieselloks, 2 Schienenbusgarnituren und jede Menge Wagen beheimatet. Genauere Informationen zu allen eingesetzten Fahrzeugen und zum Dampfspektakel allgemein gibt es auf der offiziellen Seite des Dampfspektakels:
www.dampfspektakel.info
Tag 1:
So viel zur Veranstaltung im Allgemeinen. Für mich begann das Dampfspektal am Dienstag, dem 30.03. nach Ende der Schule (der dank eines zusätzlichen Freitages auch der Beginn der Osterferien war). Ich hatte mich bei der Veranstaltung zum Einsatz in unserem Speißewagen, der zusammen mit unseren beiden anderen Donnerbüchsen mit nach Gerolstein ging, gemeldet und so kam ich am Dienstag, um schon mal mein Sach in den Speißewagen zu verladen. An diesem Tag kam auch 41 018 mit ein paar Wagen aus Augsburg nach Heilbronn, um dort zu übernachten und dann am nächsten Tag mit 01 1066 und einigen Wagen (unter anderem auch unseren drei Donnerbüchsen) zusammen nach Trier zu fahren. Zusätzlich kam noch 139 310-7 von Lokomotion mit einem sehr langen Wagenzug.
Bevor es am Mittwoch nach Trier ging wurde noch kräftig gearbeitet:
1) Bei 01 1066 wurde an an vielen Stellen der Lack ausgebessert und sie erhielt am Tender noch die neue
UIC-Nummer.
2) Der Postwagen, den die Augsburger 41er mitschleppte, wurde noch mit nötigen Utensilien beladen.
3) 41 018 der Dampflok Gesellschaft München e. V. aus Augsburg köchelte leise vor sich hin.
Bei der 41er war es allerdings nicht die ganze Zeit so leise. Nach der Ankunft wurde erstmal das lokführerseitige Treibstangenlager ausgebaut und neu eingeschliffen, da es bei der Hinfahrt Probleme damit gab. Der Wiedereinbau des Treibstangenlagers erfolgte dann bei strömendem Regen und damit verbundener Kälte.
Nachdem somit am Dienstag genug gearbeitet wurde, ging es spät abends ins Bett, um dann wieder um 05:30 Uhr aufzustehen, noch mal kurz zu frühstücken und um sich dann langsam auf den Zug zu begeben, der um kurz nach Sieben planmäßige Abfahrt hatte.
Um ca. 07:09 Uhr startete dann unser Zug, bestehend aus 01 1066 und ihrem Langlauftender, 41 018, unseren drei Donnerbüchsen, zwei weiteren Donnerbüchsen, dem Postwagen, dem Halbgepäckwagen der Ulmer und dem Werkstatwagen der 41er, zum nächsten Zwischenstop in Neustadt/Weinstr.:
4) Blick aus unserem Zug auf den beachtlichen Wagenzug mit dem Lokomotion-Zebra 139 310-7 an der Spitze,
der eine knappe Stunde nach uns losfuhr.
5) Blick von der Platform unserer Donnerbüchse auf die Zuglok 41 018 und die Vorspannlok 01 1066 mit Blick
auf den Neckar kurz vor Heidelberg.
Nachdem wir in Neustadt/W. ankamen, wurde unser Zug erstmal auf ein Abstellgleis rangiert, sodass kurze Zeit später die Lokomotion-139 mit ihrem Wagenzug neben uns einfahren konnte (
Hätten ich und meine Kollegen das gewusst, hätten wir noch ne Stunde ausschlafen können und dann gemütlich mit dem Wagenzug hochfahren können, was im Nachhinein auch eindeutig die bessere Wahl gewesen wäre...):
6) 41 018 in Neustadt/Weinstr.
7) Blick von 01 1066 auf die zwischenzeitlich eingefahrene 139 310-7 mit ihrem Wagenzug.
Nach einer langen Diskusion, welche Wagen wo eingestellt werden sollen, ging es für das Lokomotion Zebra mit unverändertem Wagenzug weiter in Richtung Trier. Bei uns musste dann erst noch eine Weile rangiert werden, bevor es weitergehen konnte. Schließlich mussten noch drei Lokomotiven und einige Wagen an unseren Zug. Mit 50 2740, 58 311, 78 468, einigen zusätzlichen Wagen und zwei Stunden Verspätung ging es dann mit unserem Zug mit nur noch 60 km/h Höchstgeschwindigkeit (dank 58 311) weiter zum nächsten größeren Halt in Kaiserslautern zum Wasserfassen:
8) 50 2740, 58 311, der Beiwagen der 78er, ...
9) ...78 468, 41 018 und 01 1066 auf dem Weg zum Wasserfassen in Kaiserslautern.
Da das Wasserfassen von 5 Dampflokomotiven bei (scheinbar) nur einem Anschluss ziemlich lange dauert, ging es auch hier erst nach knapp zwei Stunden weiter über Saarbrücken entlang des schönen Saartales zum ersten großen Ziel Trier:
10) Mit 5 Dampfloks durchs abendliche Saartal; einfach ein herrlich Anblick.
Von diesem Abschnitt habe ich auch ein Video gemacht. Ihr findet es
hier.
Nach einer schönen und gemütlichen Fahrt kamen wir dann mit Einbruch der Dunkelheit im Rangierbahnhof Trier/Ehrang an, wo uns erstmal ein leichtes Durcheinander erwartete. Da unser Zug einige Stunden Verspätung hatte (die genau Zahl weiß ich schon gar nicht mehr), hieß es für uns, dass unser Zug nicht mehr weiter nach Gerolstein könnte und wir irgendwo hier übernachten sollten.
Nachdem wir nun auch nicht so recht wussten, was wir jetzt machen sollten, setzten wir uns erstmal bei Kerzenlicht (wir wollten nicht extra den Generator anschmeißen und so war es eh gemütlicher) in unseren Speisewagen und tranken ein paar Bier.
Zwischenzeitlich kam auch der andere Überführunszug mit 218 387-9, der Nohab 1138, 01 509, 50 3610 und deren Wagenzug, bestehend aus Reko-Zwei- und Dreiachsern. Da unser Zug bereits auseinanderrangiert wurde; sprich es standen nur noch 58 311, 50 2740, deren Begleitwagen, die 5 Donnerbüchsen und der Postwagen da; oder anders gesagt: der Zugteil der nach Gerolstein sollte. Hinzu kamen dann noch die Reko-Wagen, die der andere Überführunszug mitbrachte. Anschließend kam auch die Nachricht, dass es nun doch nach Gerolstein geht und so ging es dann, nachdem die 218er und die Rundnase an den Zug gesetzt haten, um ca. halb elf Uhr auf zur letzten Etappe nach Gerolstein. Wir versuchten derweil wenigsten etwas Schlaf zu finden, da wir immerhin schon seit 17 Stunden auf den Beinen waren. Um kurz vor Mitternacht kamen wir dann endlich in Gerolstein an, wo wir noch dem vierten Überführungszug mit 52 8134, Posen 2455, 38 1772 und einigen weiteren Wagen begegneten:
11) Bahnhof Gerolstein: Nach knapp 19 Stunden endlich am Ziel...Im Hintergrund auf Gleis 1 steht noch die
Siegener 38 1772 mit einigen Wagen. Die Reko-52er und die P8 haben schon vom Zug abgehängt.
Unser Zug wurde dann in die Abstellgruppe gestellt und wir erkundigten uns nach den Liegewagen, in denen wir für die nächsten Tage schlafen sollten. Diese standen dann so ziemlich am anderen Ende der Abstellgruppe, sodass wir unser ganzes Gepäck erstmal zwischen dutzend abgestellten 628ern und 644ern zu den Liegewagen schleppen mussten. Diese waren dann nicht beheizt, was bei dortigen Außentemperaturen um die 0°C (!) alles andere als angenehm war. Obwohl wir alle von der langen Fahrt noch großen Hunger hatten, überwog bei allen die Müdigkeit, sodass wir uns alle einfach nur noch in den halbwegs warmen Schlafsack in den zweiten der drei dort stehenden Liegewagen kuschelten. Beim ersten der drei Schlafwagen schallte die ganze Zeit irgend eine Sirene (vmtl. wg. des eingebauten Feuerarlarms), weshalb wir uns in den zweiten legten, wobei wir allerdings großes Glück hatten. Die Wagen wurden nämlich, nachdem wir uns bereits hingelegt hatten noch umherrangiert, was uns nicht interessierte, da wir einfach nur noch schlafen wollten. Unser Glück war jetzt, dass wir uns nicht in den dritten Wagen gelegt hatten, sonst wären wir am nächsten Morgen wieder in Trier aufgewacht, da dieser Wagen noch in der Nacht nach Trier überführt wurde.
Somit war aber der erste chaotische Tag des Dampfspektakels geschafft. Sieben weitere chaotische Tage lagen noch vor uns...
Tag 2:
Nachdem der erste Tag schon mal ein gutes Gegenbeispiel für alle Personen war, die dachten Lok- und Zugpersonal bei einem Plandampf zu sein würde viel Spass machen, war heute noch mal ein ruhiger Tag, der zum Erkunden der Stadt und zum Vorbereiten auf die nächsten Tage genutzt werden konnte.
Nachdem wir einen halbwegs erholsamen Schlaf hinter uns hatten, machten wir uns um kurz nach halb Neun auf, um das Bw Gelände zu erkunden:
12) "Unser" Liegewagen wurde in der Nacht noch auf das Gelände des Bw Gerolstein geschoben. Blick aus dem
Fenster auf den Mindener Zug und andere abgestellte Fahrzeuge.
Nach der Feststellung, dass es auf dem ganzen Gelände nur ein einziges Herren-Sch***haus, sowohl für das Personal als auch für die Besucher, gab, konnten wir uns schon mal ausmalen, wie die nächsten Tage werden. Nachdem dort unsere Zähne gepuzt und uns etwas gewaschen hatten (der Dusch-Container der für die Veranstaltung bestellt worden ist war noch nicht aufgestellt...) gingen wir erst mal in unseren Speisewagen für ein "Wurst und Brot"-Frühstück, denn etwas anderes hatten wir in unserem Speisewagen nicht und die Kantine für die Veranstaltung war noch nicht aufgebaut.
Danach wurde Gerolstein auf Supermärkte (falls wir irgend etwas für den Speißewagen brauchen) und Restaurants, in denen wir am Abend essen gehen konnten, erkundet. Nachdem alles wichtige gefunden wurde, setzten wir uns erstmal gemütlich in ein Eis-Café bei inzwischen herrlichem Wetter (von den Temperaturen mal abgesehen). Am morgen hatte es immerhin noch geregnet und zeitweilen auch gehagelt (richtiges Aprilwetter eben...).
Anschließend ging es zum Bahnhof, um einen Kollegen abzuholen, der am Mittwoch noch einen Zahnarzttermin hatte und deshalb erst heute mit dem Regelzug kam (was wir alle nach dem gestrigen Tag am liebsten auch getan hätten).
Danach ging es wieder zurück ins Bw, wo inzwischen schon etwas aufgeräumt wurde:
13) Die Lok "Waldbröl", 50 2740, 38 1772 und ein Vt 98 (die Nummer weiß ich leider nicht mehr) im
Ringlokschuppen des Bw Gerolstein.
14) Die auf Altbau getrimmte Reko-52er 52 6106 (52 8095), die Mindener T11 "7512 Hannover" und die
Ettlinger 58 311 besetzten die anderen Stände des Ringlokschuppens.
15)Unsere und weitere Donnerbüchsen standen auf dem langen Abstellgleis neben der Drehscheibe zwischen
Umbauwagen und Reko-Wagen.
16) Es wird langsam Abend; 50 2740 wird auf die Drehscheibe gefahren.
17) Die Rundnase stand auch an der Drehscheibe.
18) Knapp dahinter steht die ozeanblau/beige 261 671-2.
19) Noch ein letztes Bild "unseres" Liegewagens, der inzwischen mit anderen Übernachtungs- und Aufenthalts-
wagen auf ein Abstellgleis am Rand des Bw-Geländes geschoben wurde.
Nachdem noch einige Fotos von etlichen auf dem Gelände stehenden Fahrteugen gemacht wurden, ging es mit der kompletten Mannschaft zum Kroaten, wo es nach der dürftigen Verpflegung der letzten Zeit endlich mal wieder etwas richtig Gutes zum Essen gab. Damit ging dann der ruhige zweite Tag zu Ende. Ab morgen beginnt dann die eigentliche Veranstaltung und damit auch die eigentliche Arbeit, weswegen wir hier waren.
Fortsetzung im zweiten Teil...